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Diversity & Innovation

Romana Moser Romana Moser 12 März, 2019

Die Begriffe Diversity / Diversität muss man heutzutage nicht mehr erklären. Große Unternehmen setzten schon seit Jahrzehnten auf Diversity Management. Immer wieder hört man aus allen Ecken, wie wichtig Diversität für Unternehmen ist. Und tatsächlich belegen diverse Studien (Wortspiel beabsichtigt), den Wert von Diversität für Unternehmen. Im Folgenden haben wir zusammengefasst, wie Diversität mit der Innovationsleistung eines Unternehmens zusammenhängen kann. Anschließend wird Innovation definiert und verschiedene Innovationsarten unterschieden. Um nicht ein weiteren Blogbeitrag mit gebetsmühlenartiger Befürwortung von Diversität zu füllen, soll der folgende Beitrag zeigen, wie wichtig Diversität auf Managementebene ist.

 

DIVERSITÄT UND INNOVATION – Eine Wechselwirkung

Einer Studie der Boston Consulting Group, die 2016 in 171 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurde, hat ganz klar die Korrelation zwischen Diversität und Innovationsleistung dargelegt und verbildlicht. Interessant hierbei ist, dass hauptsächlich Manager in großen Unternehmen befragt wurden. Weshalb die Größe des Unternehmens eine Rolle spielt, wird später erklärt.

 

(Quelle: https://www.bcg.com)

Die Studie hat Manager in den befragten Unternehmen nach sechs Diversitätsebenen: „Branchenzugehörigkeit“, „Herkunftsland“, „Geschlecht“, „beruflicher Werdegang“, „Alter“ und „akademische Laufbahn“ abgefragt. Hierbei hat sich herausgestellt, dass die vier erstgenannten Ebenen einen regelrechten Innovations-Booster darstellen. Vereinfacht gesagt, dass gelebte Diversität in den Dimensionen „Branchenzugehörigkeit“, „Herkunftsland“, „Geschlecht“ und „beruflicher Werdegang“ zu mehr Agilität und einer erhöhten Innovationsleistung in jedem der befragten Unternehmen beigetragen hat. Dies heißt allerdings nicht, dass andere Diversitätsdimensionen nicht wesentlich oder gar hinderlich für Innovation sind. Es bedeutet lediglich, dass die Unternehmen noch nicht gelernt haben, mit anderen Diversitätsdimensionen konstruktiv umzugehen.

Wichtig hier zu betonen ist, dass es sich um Diversität auf allen Managementebenen handelt, die den Innovationsgrad eines Unternehmens fördern. Studien haben gezeigt, dass beispielsweise mehr Frauen im Team wenig Effekt auf die Innovationsleistung haben, wenn dafür wenig Frauen auf der Managementebene sind. Außerdem lässt die Studie den Schluss zu, dass eine höhere Frauenanzahl unter den Managern disruptive Innovation fördert. Was disruptive Innovation ist, wird weiter unten abgehandelt.

Weiters ist hervorzuheben, dass die Komplexität eines Unternehmens ebenfalls ein Innovations-Booster ist. Auch die Unternehmensgröße ist von Bedeutung für die Innovationsleistung. Selbstverständlich haben große Unternehmen auch andere (finanzielle) Mittel, um Diversität zu fördern. Allerdings kann auch ein tendenzielles Verständnis für den positiven Effekt von Diversität in großen Unternehmen geortet werden. Das heißt selbstverständlich nicht, dass kleine Unternehmen nicht auch von Diversität profitieren (können), das heißt lediglich, dass hier andere Mittel und Prozesse zur Verfügung stehen.

Ein weiterer Punkt, der für Diversität im Management spricht, ist die Vorbildfunktion und Sichtbarmachung von Diversität. Wie in diesem Blogbeitrag beschrieben, gibt es bestimmte Leadership-Strategien, die ein inklusives Arbeitsumfeld fördern. Denn es sind die Führungskräfte, die den Ton des Teams angeben und auch kleine Gesten können eine große Wirkung erzielen – sowohl in eine positive als auch in eine negative Richtung.

Innovation – Arten und Definition

Die Definition von Innovation scheint auf dem ersten Blick leicht, aber bei genauerem Hinsehen zeigt sich, Innovation hat fast so viele Bedeutungsebenen wie es Menschen gibt. Im Folgenden wird Innovation als Begriff verwendet für jegliche Art der Neuerung. Hierbei geht es nicht nur um neue Verpackungen, neue Werbung, und neue Produkte. Innovation bezeichnet genauso neue Zugänge zum Thema Arbeit, sowie die Erschließung neuer Märkte, Marktnischen und Zielgruppen. Aber auch Innovation im Sinne von neuen Ideen, Methoden und Lösungsansätzen ist gemeint.

Im Zuge der Recherche für diesen Blogbeitrag wurde schnell klar, es gibt sehr, sehr viele Arten der Innovation. Die einen sprechen von vier Innovationstypen, die anderen von zehn und wiederum andere meinen, 15 Innovationstypen unterscheiden zu können oder zu müssen. Um sowohl Leserlichkeit als auch Verständlichkeit in einem akzeptablen Rahmen zu halten, werden im Folgenden fünf der wichtigsten Innovationstypen näher beleuchtet.

 

Open Innovation

Vereinfacht gesagt, findet Geschlossene Innovation (Closed Innovation) innerhalb des Unternehmens statt. Es werden alle internen Ressourcen des Unternehmens genutzt – von der Ideengenerierung, bis zur Entwicklung und Vermarktung. Open Innovation oder offene Innovation ist dementsprechend das Gegenteil und macht sich sowohl interne als auch externe Möglichkeiten zu Nutze. Hierbei entsteht Innovation im gegenseitigen Austausch von internen und externen Ideen, Technologien, Prozessen, Märkten, etc. Auch Kooperationen und gemeinsame Netzwerke können durch oder für den offenen Innovationsprozess entstehen – wie beispielsweise die IBM Plattform InnovationJam – die mit anderen Unternehmen und Universitäten ein Netzwerk zur digitalen Kollaboration bildet.

 

Disruptive Innovation

Disruptive Innovation bezeichnet neue Produkte, Services und/oder Technologien, die zwar recht weit unten in der Marktwirtschaft beginnen, allerdings bald ihre Konkurrenz vom Markt verdrängen. Die US-Streaming Plattform Netflix ist wohl das berühmteste Beispiel für disruptive Innovation. Ursprünglich war Netflix eine Online DVD-Thek, mit einem Online Interface und einer großen Auswahl an Filmen, aber der Postversand verzögerte den Erhalt der gewünschten DVD erheblich. Mit der voranschreitenden Technologisierung und Digitalisierung, war es Netflix allerdings möglich einen weiteren, größeren Kundenstock zu generieren und zu betreuen und die Konkurrenz langsam vom Markt zu drängen.
Da disruptive Innovation oftmals längere Zeit in Anspruch nimmt, kann es sehr leicht passieren, dass marktführende Unternehmen, die sich anbahnende Konkurrenz zu Beginn nicht wahr oder ernst nimmt.

 

Reverse Innovation

Bei diesem Innovationstypus werden Produkte oder Dienstleistungen zuerst für Entwicklungs- und Schwellenländer entwickelt. Nach und nach werden aber diese Angebote auch in den Heimatmarkt übernommen. Ein Beispiel hierfür sind Instant Nudeln, die ursprünglich für den indischen Markt entwickelt wurden, aber mittlerweile nahezu weltweit erhältlich sind.

 

Incremental Innovation

Incremental Innovation (Inkrementelle Innovation) sind kleine Veränderungen am Produkt oder Dienstleistung, damit Unternehmen ihren Stellenwert am Markt nicht verlieren. Dieser Innovationstypus setzt eher auf Erweiterung der Produkte und Dienstleistungen, als auf eine vollkommene Neuerfindung. Als Beispiel für diese Art von Innovation können Rasierer genannt werden: Zuerst hatten sie nur eine Klinge, mittlerweile gibt es Modelle mit bis zu neun Klingen.

 

Breakthrough Innovation

Breakthrough Innovation, oft auch als radikale Innovation bezeichnet, beschreibt einen Innovationstypus, der vollkommen neue Ideen und Konzepte hervorbringt – ohne auf bereits vorhandenes Material aufzubauen. Meistens werden diese Produkte oder Dienstleistungen von Forscher- oder Entwicklungsteams erarbeitet und machen sich neue Technologien zu Nutze, um in neuen Märkten an die Spitze zu klettern. Das Beste Beispiel hierfür ist die Entwicklung des Internets.

 

Diversity & Innovation – Eine Handlungsempfehlung

Eine weitere Studie – in der über 600 Personen aus über 100 Unternehmen interviewt wurden – hat gezeigt, dass in den meisten (deutschen) Unternehmen Diversity Management in drei Typen aufgeteilt werden kann:

Anti-Diskriminierung

Dieser Typ Diversity Management verwendet die 6 Kerndimensionen von Diversität und fördert Gruppen mit diesen meist unveränderlichen Merkmalen. Beispiele reichen von IT-Kursen für ältere Mitarbeiter*innen zu Förderungsprojekte, die darauf abzielen Frauen in Führungspositionen zu bringen, bis hin zu Sportveranstaltungen homosexueller Gruppen

 

Markt- und Kundenzugang

Ab einer gewissen Größe und Internationalisierung nehmen Unternehmen verstärkt wahr, dass ihre Kund*innen immer vielfältiger werden und diese Vielfalt ebenfalls im Unternehmen erwarten.

 

Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten

Dieser Typ von Diversity Management lässt sich eher selten, und wenn dann vor allem in jungen Unternehmen finden. Diese Unternehmen rücken die Unterschiede – und den Nutzen, den man daraus ziehen kann – in den Fokus ihres Diversity Managements und konzentrieren sich darauf, dass möglichst alle Mitarbeiter*innen Zugang zu Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten finden.

(Quelle: http://www.harvardbusinessmanager.de)

 

Handlungsempfehlungen

Die Studie hat gezeigt, dass nur der letzte Typ (Zugang zu Karriere- und Möglichkeiten) die Innovationsleistung eines Unternehmens positiv beeinflussen kann. Denn die Vielfalt muss im Unternehmen erkannt und zielgerecht eingesetzt werden, um eine positive Wirkung auf die Unternehmenskultur auszuüben. Wichtig hierbei ist zu betonen, dass nicht das Diversity Management für den Innovationserfolg eines Unternehmens verantwortlich ist, sondern dass Unternehmen mit einer kreativitäts- und innovationsfördernden Kultur Diversität viel besser integrieren und für ihren Erfolg nutzen können.

Ein inklusives Arbeitsumfeld bildet bei der Nutzung von Diversität das Um- und Auf. Welche Schritte Sie setzen können, um Inklusion statt Integration zu erreichen, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. Einzelne Förderungen und Projekte (wie Frauenförderungen, IT Kurse für älterer Mitarbeiter*innen) führen einerseits oft zu einem „bunten Strauß an Einzelmaßnahmen“ und werden oft auch von den betroffenen Personen nicht als zielführend und sinnvoll erachtet. Tiefgehendere Erfolge konnten Unternehmen erreichen, die Inklusion in ihren Führungslinien oder in ihren Bildungsprogrammen verankert haben und einen kreativen, offenen Umgang mit ihren Mitarbeiter*innen pflegen. Ein inklusives Arbeitsumfeld erkennt, dass es viele Minderheiten und Mehrheiten gibt und bemüht sich, allen Vorteile zu bieten: Führen in Teilzeit und als Job-Sharing kommt beispielsweise vielen Frauen, aber auch sehr vielen Männern zugute. Ein weiteres positives Beispiel findet sich im Diversity Management des Autoherstellers Daimler Benz: Dort werden nicht nur die sechs Kerndimensionen der Diversität unterschieden, sondern 42 Merkmale; unter anderem auch Führungsstil, Familienstand oder Mut. Dadurch wird nicht nur einer Kategorisierung á la „alt“ oder „behindert“ umgangen, gleichzeitig werden auch neue Möglichkeiten erschaffen, Stellen zu besetzen.

 

Fazit

Auch wenn es noch weitere Innovationstypen gibt, die beispielsweise nach Innovationsgegenstand (Produkt-, Service-, Geschäftsmodell-, Organisationsinnovation etc.), oder nach Innovationsgrad unterschieden werden können, haben wir uns hier bemüht, die wichtigsten für Sie herauszufiltern und zu erklären. Welche Art der Innovation für Sie und Ihr Unternehmen förderlich ist, kann allerdings nur vom vorliegenden Problem definiert werden. Innovationsarten können nämlich so vielfältig sein, wie die Probleme, die sie lösen sollen und die Umfelder, in denen sie entstehen. Denn darauf zielt Innovation im Grunde ab: Auf die Lösung eines Problems.

Um hingegen den allgemeinen Innovationsgrad Ihres Unternehmens zu steigern, empfiehlt es sich auf diverse Teams zu setzen. Wie im vorliegenden Beitrag gezeigt, genügt es allerdings nicht lediglich Diversität unter den Mitarbeiter*innen zu fördern. Diversität im Management ist das Um und Auf für ein modernes innovatives und erfolgreiches Unternehmen das Innovation hervorbringt. Durch Diversität im Management wird sichergestellt, dass eine Vorbildfunktion gegeben ist und mit positivem Beispiel vorangegangen wird. Andererseits wird durch ein diverses Management sichergestellt, dass neue Perspektiven erhalten und umgesetzt werden. Denn in der heutigen, schnelllebigen Zeit auf „Same old, same old“ zu setzen, erweist sich mitunter als fatal.

 

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Kontaktieren Sie uns: office@brainworker.at

 

Literaturnachweise:

  • https://www.bcg.com/publications/2017/people-organization-leadership-talent-innovation-through-diversity-mix-that-matters.aspx (Stand 12.03.2019)
  • https://www.businessnewsdaily.com/5167-innovation.html (Stand 12.03.2019)
  • https://www.lead-innovation.com/blog/open-innovation-vs-closed-innovation (Stand 12.03.2019)
  • https://hbr.org/2015/12/what-is-disruptive-innovation (Stand 12.03.2019)
  • http://www.harvardbusinessmanager.de/blogs/a-1121590.html (Stand 14.03.2019)

 

Foto:

  • Pixabay
Romana Moser

Romana Moser

Romana ist nicht nur freiberufliche Übersetzerin und wertvolles Teammitglied bei brainworker - sie ist auch Organisationstalent, kreatives Genie und vielfältig im Einsatz.

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